Bernhard Gundlach: Unterschied zwischen den Versionen

4.007 Bytes hinzugefügt ,  10. April 2010
keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 108: Zeile 108:
Jetzt hatte Bernhard langsam die Faxen dicke und riss kurzerhand selbst den Umschlag auf. Er mußte endlich Gewissheit haben. Denn, nur wenn man das hatte, konnte man den Feind bekämpfen und Michael auch wirklich helfen.  Und er staunte nicht schlecht, als er feststellen mußte, daß das Ergebnis ohne Befund war. Michael war außer Gefahr und hatte überhaupt keinen Gehirntumor. Er hatte sich das alles nur eingebildet. Elke und Bernhard waren beide erstmal sehr erleichtert, doch nach einem ernsten Gespräch mit seinem Sohn erkannte Bernhard, daß Michael besessen von dem Gedanken war, todkrank zu sein. Er pflegte genußvoll eine krankhafte Todessehnsucht. Er steigerte sich total darin hinein, unheilbar krank zu sein und zweifelte sogar die Gerätemedizin an, die doch eh ungenau war.  
Jetzt hatte Bernhard langsam die Faxen dicke und riss kurzerhand selbst den Umschlag auf. Er mußte endlich Gewissheit haben. Denn, nur wenn man das hatte, konnte man den Feind bekämpfen und Michael auch wirklich helfen.  Und er staunte nicht schlecht, als er feststellen mußte, daß das Ergebnis ohne Befund war. Michael war außer Gefahr und hatte überhaupt keinen Gehirntumor. Er hatte sich das alles nur eingebildet. Elke und Bernhard waren beide erstmal sehr erleichtert, doch nach einem ernsten Gespräch mit seinem Sohn erkannte Bernhard, daß Michael besessen von dem Gedanken war, todkrank zu sein. Er pflegte genußvoll eine krankhafte Todessehnsucht. Er steigerte sich total darin hinein, unheilbar krank zu sein und zweifelte sogar die Gerätemedizin an, die doch eh ungenau war.  


Doch egal, was Bernhard sagte, er redete bei Michael gegen eine Wand. Er wollte einfach keine positive Diagnose akzeptieren. Michael wollte es einfach nicht wahrhaben und zweifelte das Ergebnis sogar an, indem er noch ein zweites Gutachten wollte. Bernhard konnte es kaum glauben, sein Sohn war organisch völlig in Ordnung, doch seine Seele war krank. Und das war auch die Gefahr, wie er Elke erklärte. Die Psyche war eine enorme Kraft und wenn man sich einbildete, todkrank zu sein, war man es auch. Beide befürchteten, daß Michael sogar so weit gehen würde, daß er sich was antun könnte.  
Doch egal, was Bernhard sagte, er redete bei Michael gegen eine Wand. Er wollte einfach keine positive Diagnose akzeptieren. Michael wollte es einfach nicht wahrhaben und zweifelte das Ergebnis sogar an, indem er noch ein zweites Gutachten wollte. Bernhard konnte es kaum glauben, sein Sohn war organisch völlig in Ordnung, doch seine Seele war krank. Und das war auch die Gefahr, wie er Elke erklärte. Die Psyche war eine enorme Kraft und wenn man sich einbildete, todkrank zu sein, war man es auch. Beide befürchteten, daß Michael sogar so weit gehen würde, daß er sich was antun könnte.  








'''Der Rettungsplan'''


Natürlich würde Bernhard nicht tatenlos zusehen, bis es soweit war und sein Sohn sich etwas antun würde. Er traf sich im „Siggis“ mit Elke, um ihr seinen Rettungsplan zu erklären. Allerdings brauchte er dazu ihre Hilfe, um ihn durchführen zu können.


Bernhard ging zu seinem Sohn und entschuldigte sich in aller Form bei ihm, dass er nicht soviel Einfühlungsvermögen bewiesen hatte, was Michaels Krankheit betraf. Dieser fühlte sich in seinem Verhalten noch mehr bestätigt und versank förmlich in seinem Selbstmitleid. Bernhard spielte sein Spiel mit und meinte, inzwischen wäre ihm doch klargeworden, wie sehr sein Sohn doch leiden musste. Michael meinte, irgendwann würde sich eben doch das Blut melden, WENN einer ihn verstand, dann doch wohl sein Vater. „Vermutlich sind die Blutsbande die einzigen, die Zeit und Raum überwinden!“ Bernhard war hinter Michaels Rücken natürlich ziemlich genervt, dass er so im Selbstmitleid badete, was er ihm aber nicht zeigte. Michael ließ sich sogar so gehen, dass er seinen Vater in den Arm nahm und fest an sich drückte. 
Hier kam der erste Teil von Bernhards Teil zum Tragen. Er meinte zu Michael, er wäre doch sicher zu geschwächt, um weiterhin in der Praxis zu arbeiten. Und Michael meinte, er hätte ja nie zu fragen gewagt.
Leider klappte es nicht so, wie Bernhard es sich gewünscht hätte. Doch, es hatte den Anschein, als wenn Michael ihm richtig dankbar dafür war, dass er nun seine Praxis übernommen hatte, was er früher nie zugelassen hätte Und er konnte so alles besser für sein Ableben vorbereiten. Es schien, als wäre er beruhigt, die Praxis in guten Händen zu wissen. Es störte ihn nicht einmal, dass die Patienten von seinem Vater so begeistert waren, was Bernhard doch ein wenig Sorgen machte. Zumal der Konkurrenzreflex seines Sohnes bisher immer funktioniert hatte. Er konnte es nie haben, wenn jemand seinen Vater besser fand, was Michaels Ehrgeiz immer umso mehr angestachelt hatte.
Sogar seinen besten Freund Daniel verwies er an seinen Vater, obwohl Michael selbst ihm ein EKG machen wollte. Daniel fiel aus allen Wolken. Doch auch seine überraschten Worte, ob er tatsächlich einen Freund im Stich lassen wollte, kamen nicht an Michael heran. Er war nur noch sehr apathisch und hörte kaum noch zu. Er war mit seinen Gedanken schon längst woanders. Und Elkes Worte, dass die Patienten von Bernhard schwärmten, bestätigten Michael noch mehr in seinem Vorhaben, sich noch mehr zurückzuziehen. Er gestand Daniel, dass er doch nur weitergemacht hatte, weil er sich den Patienten gegenüber verpflichtet gefühlt hatte. Daniel meinte, er würde doch wieder besser aussehen, doch Michael winkte müde ab und meinte, auch Ärzte seien nicht unsterblich. Daniel war natürlich erschrocken, was aus seinem besten, einst so lebenslustigen Freund nach Iris´Tod geworden war.
Am nächsten Tag ging Michael sogar ins „Siggis“ und verabschiedete sich sogar von seinen alten Freunden und bedankte sich für alles. Außerdem wollte er unbedingt mit Vera und Clemens Richter ins Reine kommen. Er meinte, irgendwann käme für einen immer mal der Tag, an dem er sich wünschte, alle seine Fehler wieder rückgängig machen zu können. Und er musste den beiden doch unbedingt alles erklären. Es dauerte eine Weile, bis Heiko und Daniel verstanden hatten, was er damit sagen wollte. Und als er meinte, dass es noch so viel zu tun gab und für Dominik auch noch gesorgt werden musste, da fiel es den beiden wie Schuppen von den Augen. Doch sie waren beide so geschockt, dass sie kaum etwas entgegnen konnten und nur seine Hand erwiderten.
Bernhard merkte, dass er dringend zu Plan B greifen musste, bevor es zu spät war. Er hatte gehofft, dass die Sache mit der Praxis Michaels Lebensgeister wiederbelebt hätten. Doch leider war dem nicht so. Auch Elke meinte, für Michael wäre alles jetzt viel leichter, da Bernhard ihm nun auch noch die letzte Verantwortung abgenommen hatte.




Zeile 120: Zeile 132:


( Wird natürlich in den nächsten Tagen ergänzt.... )
( Wird natürlich in den nächsten Tagen ergänzt.... )


== Verbindungen ==
== Verbindungen ==
1.442

Bearbeitungen