Folge 519 vom 28.06.1994

HandlungBearbeiten

Bernhard und Michael Gundlach sitzen beim Frühstück und Bernhard wundert sich, daß Michael ihn diesmal nicht fragt, wann er denn wieder fahren wollte. Aber Michael wiegelt sofort ab und meint, es hätte doch eh keinen Zweck, da Bernhard machen würde, was er wollte. Bernhard muß grinsen und erklärt, er wäre nun einmal Michaels Vater und so lange er leben würde, würde er sich um ihn sorgen. Besonders, wenn es ihm schlechtgehen würde. Dann fragt er seinen Sohn, ob es ihm recht wäre, wenn er ihn heute mittag wieder in der Praxis ablösen würde. Michael hat absolut nichts dagegen und meint, es ist ok. Gerade in dem Moment, als Michael auf sein Brötchen beißt, verzieht er vor Schmerzen das Gesicht. Sein Vater fragt besorgt nach, ob er sich denn in die Zunge gebissen hätte, doch Michael meint, er hätte Kopfschmerzen. Bernhard will sofort wissen, ob er schon die Untersuchungsergebnisse hätte und fällt aus allen Wolken, als sein Sohn ihm eröffnet, daß er noch nicht einmal beim Spezialisten gewesen sei. Michael tut das als nichtig ab und meint, er wüßte doch sowieso, daß er einen Gehirntumor hätte. Da brauchte er keine weiteren Tests. Und müßte auch nicht zu einem anderen Arzt gehen. Bernhard kann das nicht fassen und beginnt seinem Sohn gehörig den Kopf zu waschen. „Ja sag mal, sind wir hier im Kindergarten oder was?“ Wie konnte sein Sohn nur so unvernünftig sein? Michael kann das Verhalten seines Vaters nicht verstehen und erst recht nicht, warum er sich so aufspulen mußte. Schließlich geht es ja um Michaels Kopf und nicht um Bernhards. Bernhard ist außer sich vor Wut. „Jetzt red nicht so dummes Zeug!“ Er war fest davon ausgegangen, daß Michael bei einem Neurologen gewesen war. Er konnte es nicht verstehen, daß Michael so unvernünftig gegen sich selbst war. Schließlich müßte gerade Michael als Arzt wissen, daß man bei den Symptomen zum Facharzt gehen sollte. Und selbst der blutigste Laie wüßte doch, daß eine frühe Therapie in solchen Fällen lebensrettend sein kann. Bernhard kann es eifnach nicht begreifen, daß Michael so unprofessionell ist und sich dem verweigern würde?

Als Michael alleine ist, gehen ihm die Worte seines Vaters durch den Kopf und er überlegt, ob er sich nicht doch untersuchen lassen sollte. Schließlich fasst er sich ein Herz und wählt die Nummer von Prof. Dr. Krewel, einem bekannten Computerspezialisten. Da die beiden sich als Kollegen sehr gut kennen, will Michael erst ein wenig Smalltalk mit ihm führen, doch irgendwann muß er schließlich zum Punkt kommen und bittet den Arzt um einen Termin für eine Untersuchung. Er muß ihm aber erklären, daß es nicht für einen Patienten ist. Sondern für Michael selbst. Er erklärt ihm , daß er das Gefühl hat, sich mal wieder untersuchen zu lassen. Daraufhin schlägt der Arzt eine sofortige Untersuchung vor und Michael fällt aus allen Wolken, daß es schon so schnell geht. Doch zurück kann er jetzt nicht mehr. Michael sagt zu, dennoch ist ihm ganz mulmig zumute, als er wieder aufgelegt hat. Er fragt sich, ob er gerade das Richtige getan hat.

Wenig später sieht man Michael, wie er Fotos von Dominik, Iris und sich in ein großes schwarzes Fotoalbum klebt und beschriftet. Freudestrahlend kommt Bernhard in einer rosanen Kochschürze herein und ruft, daß das Essen fertig sei. Er neckt seinen Sohn und meint, wer am Vormittag nicht arbeiten würde, sollte wenigstens gut essen. Doch Michael will nicht, er hat keinen Hunger und außerdem zu tun. Als Bernhard daraufhin näherkommt und sich ansieht, was sein Sohn macht, bleibt ihm fast die Luft weg. Er ist sichtlich geschockt und versteht sofort. Um sich zu vergewissern, fragt er bei seinem Sohn nach. „Sag mal, wird das eine Art von Familienchronik? Ist das für Dominik?“ Aber Michael gibt ihm keine Antwort und seufzt nur. Dann macht er weiter und holt das nächste Foto.

Bernhard hat nun allerdings begriffen, wie ernst es um seinen Sohn steht und daß er wirklich im Begriff ist, sich gerade aufzugeben. Dagegen mußte man doch etwas tun können. Gedankenverloren sitzt er in Michaels Wohnung auf der Couch. Er freut sich daher, als Elke kurz „Guten Tag“ sagt, ehe sie in die Praxis geht. Bernhard bietet ihr einen Platz neben sich an. Er vertraut sich Elke an und sagt ihr, daß sein Sohn ihm Sorgen machen würde. Als Elke fragt, wie es Michael gehen würde, erzählt er ihr, daß er vorhin Fotos von sich, Dominik und Iris in ein Album geklebt hat. Er vermutet für Dominik und befürchtet, daß es eine Art von Vermächtnis werden soll. Elke kann es nicht glauben und fragt, ob es wirklich so schlimm um Michael stehen würde. Und Bernhard bestätigt das, daß er auch glaubt, daß er in der Tat der Meinung wäre, daß es sehr ernst um Michael stehen würde. Verzweifelt schüttet Bernhard Elke sein Herz aus. Er würde nur zu gern wissen, warum Michael sich weigert, einen Facharzt aufzusuchen, um endlich Gewissheit zu haben? Elke wiederum hatte so gehofft, daß er wenigstens auf seinen Vater hören würde. Doch Bernhard nimmt ihr sofort die Illusion und meint, auf ihn würde Michael genauso wenig hören wie auf die anderen. Bernhard ist fix und fertig, fasst sich verzweifelt an den Kopf: „Alllmählich wachsen mir die Sorgen über den Kopf! Aber was soll ich machen? Ich kann ihn doch nicht zwingen!“ Auch Elke ist am Rand der Verzweiflung, was das für eine furchtbare Situation ist.

Als Bernhard später in die Praxis kommt, sieht er ein leeres Wartezimmer. Elke erklärt ihm, daß Michael alle Patienten nach Hause geschickt hat, weil er einen Spaziergang machen wollte. Bernhard befürwortet das natürlich und meint, daß er dann wenigstens etwas Gutes für sich tun würde. Elke ist sehr froh, daß Bernhard nochmal reinschaut und gibt ihm einen großen, braunen Umschlag, mit dem sie nichts anfangen kann, weil kein Patientenname draufsteht. Bernhard kapiert es allerdings sofort und weiß, daß der Umschlag von Prof. Dr. Krewel ist, einem Spezialisten für Computertomographie. Innerlich ist er jetzt doch etwas erleichtert. Zumindestens heißt das, daß Michael doch endlich zu einem Spezialisten gegangen ist, ohne ihnen etwas zu sagen. Das kann nur bedeuten, daß in dem Umschlag Michaels Untersuchungsergebnisse sind. Elke versteht nicht, warum Michael den Umschlag dann nicht aufgemacht hat, doch Bernhard meint, er hätte bestimmt Angst vor dem Ergebnis.

André fällt aus allen Wolken, als Elke ihm eröffnet, daß Jürgen heute wieder aus London kommt. Sofort räumt er Jürgens Ladenhälfte wieder frei, da er sie mit seinen eigenen Kunstwerken zugestellt hatte. Als Jürgen kommt, benimmt er sich allerdings recht merkwürdig. Er redet kaum und ist sehr schweigsam. André schafft es nicht, ihn aus der Reserve zu locken. Er ist sehr enttäuscht und fragt sich, was die Engländer mit seinem einst so lebenslustigen Freund gemacht haben. Schließlich geht Jürgen seine Koffer auspacken. Nur mit Frau Meyer-Hiemer, die eigentlich bei André eine Dose Katzenfutter kaufen will, spricht er. Alle Versuche, Andrés, ihr seine Kunst anzudrehen, scheiterten bisher leider. André fühlt sich ein wenig gekränkt, daß sie keinen Sinn für seine Kunst hat und lieber Katzenfutter kaufen will. Eingeschnappt meint er sogar, daß das hier eine Galerie wäre, wo man so Etwas nicht verkaufte. Doch sie hat nur Augen für Jürgen und freut sich sehr, ihn wieder im Laden zu sehen. Endlich ist er wieder zurück. Er verkauft ihr natürlich die gewünschte Dose. Als Jürgen stundenlang gedankenverloren vor dem Eingang des Ladens auf seiner Hälfte sitzt und ins Leere starrt, versucht André, ihn wieder zum Reden zu bringen. Vergebens. Bis es ihm zu bunt wird und er ihm androht, Jürgen dem nächstbesten Kunden als Buddha-Statue zu verkaufen, wenn er nicht endgültig damit aufhören würde. Doch Jürgen sieht nur kurz auf und meint: „Zwischen uns wird nichts mehr so sein, wie es einmal war – nie wieder!“ betont er. André ist irritiert und fragt sich, was er damit meinte, aber mehr verrät Jürgen nicht.

Saskia hat ihr nächstes Treffen als Hostess. Allerdings verläuft es nicht so, wie sie es sich vorgestellt hatte. Anfangs ist alles normal und „Franz“ will mit ihr sogar ins Varieté. Allerdings bleibt es nicht dabei. Herr Steier wird zudringlich und will unbedingt mit ihr schlafen. Saskia hat große Probleme, ihn abzuwimmeln. Er hält sie für eine Professionelle und steckt ihr sogar 500 DM zu. "So eine bist Du! Weiß ich zu schätzen!" Er vermutet, daß sie nur mit ihm spielen würde und es in Wirklichkeit auch wollte. Zum Glück kann Saskia aber fliehen. Als sie wieder zu Hause ist, ist sie völlig verstört und aufgelöst. Sie kann sich nicht einmal mehr richtig auf Peter einlassen, der die Welt nicht mehr versteht, als sie ihn beim Küssen wieder wegschubst.

Milla begreift nicht, warum Josef sie so blöd anmacht, als sie nur nach ihrem zweiten Pantoffel sucht. Josef hingegen sieht seine Felle davonschwimmen, als Milla bei der Suche seinen Koffer entdeckt hat und sie gerade hineinschauen will. Er befürchtet, daß sie ihm hinterherschnüffeln will, schafft es aber, sie davon zu überzeugen, daß es besser ist, den Koffer zuzulassen. Zwar gibt er zu, in Geschäfte verwickelt zu sein, die nicht ganz koscher sind, aber er säuselt ihr vor, bald damit aufzuhören. Das stellt Milla erst einmal ruhig und sie läßt den Koffer zu.

ErwähnenswertesBearbeiten

Jürgen Borchert kommt heute wieder aus London zurück.



CharaktereBearbeiten

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OrteBearbeiten

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