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Gerade, als wieder ein bißchen Harmonie im Hause Gundlach war, klingelte es an der Tür und Patrick Graf stand draußen. Er war ein wenig geläutert und entschuldigte sich bei den beiden. Er gab nun die Hälfte von seinem Verdienst ab, genau 2.500 DM und meinte es käme vom Herzen. Er versuchte den beiden noch einmal im vernünftigen Ton klarzumachen, dass er wirklich nichts davon gewußt hatte, dass die Mutter des Babys ihr Geschäft torpediert hatte. Es tat ihm wirklich sehr leid. Die beiden verziehen ihm zwar, aber ein bitterer Nachgeschmack blieb zurück. Denn ihr Kind würde ihnen keiner mehr zurückgeben. | Gerade, als wieder ein bißchen Harmonie im Hause Gundlach war, klingelte es an der Tür und Patrick Graf stand draußen. Er war ein wenig geläutert und entschuldigte sich bei den beiden. Er gab nun die Hälfte von seinem Verdienst ab, genau 2.500 DM und meinte es käme vom Herzen. Er versuchte den beiden noch einmal im vernünftigen Ton klarzumachen, dass er wirklich nichts davon gewußt hatte, dass die Mutter des Babys ihr Geschäft torpediert hatte. Es tat ihm wirklich sehr leid. Die beiden verziehen ihm zwar, aber ein bitterer Nachgeschmack blieb zurück. Denn ihr Kind würde ihnen keiner mehr zurückgeben. | ||
'''Dominik''' | |||
Die Sache mit der kleinen Sophia war für die Gundlachs ein ziemlicher Schicksalsschlag und sie nahmen sich fest vor, das nicht einfach so hinzunehmen. Sie wünschten sich so sehr ein Kind, dass sie sogar bereit waren, den nicht ganz ungefährlichen Weg der künstlichen Befruchtung zu gehen. Iris wollte das alles auf sich nehmen, nur um endlich ihrem Wunschtraum, ein eigenes Kind zu bekommen, näherzukommen. Doch diesmal meinte es das Schicksal sehr gut mit ihnen. Glücklicherweise kam es nicht dazu, dass sie eine künstliche Befruchtung machten, sondern gerade als Michael und Iris in der Praxis waren, bekamen sie einen Anruf von der Adoptionsbehörde, die einen kleinen Jungen für die beiden hatten. Iris und Michael hatten es schon aufgegeben und dachten, Siebert wäre so geschockt gewesen von ihnen, als er sie erwischt hatte, dass sie nun überhaupt keine Chance mehr hatten, ein Kind zu bekommen. Umso mehr freuten sie sich, als der erlösende Anruf ankam. Voller Vorfreude richteten sie Sophias Kinderzimmer her. Michael war sogar der Meinung, es wäre nicht schlimm für einen Jungen, wenn er mit rosa aufwachsen würde. | |||
Heute noch konnten sie den kleinen Felix abholen. Michael und Iris waren sehr nervös und warteten ungeduldig auf ihren kleinen Sohn. Endlich brachte Frau Kelch den Kleinen und es war ein sehr rührender Moment, als den Gundlachs ihr Baby in den Arm gelegt wurde. Beide waren hin und weg und freuten sich, ihn ganz legal mitnehmen zu können. Bei Felix mussten sie keine Angst haben, dass es ein illegales Geschäft war und dass es eines Tages auffliegen würde. | |||
Doch kaum waren die beiden weg, holte Frau Kelch die leibliche Mutter des Kleinen. Es war Claudia Löpelmann, die meinte, es wäre so die beste Lösung. Gerner gegenüber sagte sie natürlich nicht, dass sie ihren Sohn zur Adoption freigegeben hatte, nur damit dieser nicht mehr an ihn herankommen konnte. Gerner war nach wie vor der Meinung, Claudia würde mit Felix zusammen die Stadt verlassen. | |||
Die Gundlachs waren nun stolze Eltern eines kleinen Jungen. Doch kaum war Felix bei ihnen zu Hause, dachten sie in Ruhe nach. Der Name Felix passte doch überhaupt nicht zu dem kleinen Wurm. Gemeinsam überlegten sie, wie sie ihn nennen konnten. Boris, Paolo, usw. Doch schnell kamen sie zu dem Schluss, dass „Dominik“ genau der richtige Name war. Er passte hervorragend zu „Gundlach“ und außerdem konnten sie ihn dann auch „Nicky“ nennen. | |||
Sie kuschelten noch eine Weile mit dem Kleinen und brachten ihn dann langsam ins Bett. Doch dort erlebten sie eine böse Überraschung. Dominik wollte sich einfach nicht beruhigen lassen. Er schrie wie am Spieß. Zuerst dachte Michael, daß ihm vielleicht das Zimmer nicht gefallen würde. Doch das war es nicht. Er machte nun klassische Musik an. Einmal mit Geigen, einmal ohne. Auch Hunger hatte er nicht. Michael und Iris wußten langsam keinen Rat mehr. Sie probierten sogar, ihn im Auto rundzufahren. Aber auch das brachte nur mäßigen Erfolg. Der Tank war fast leer, Dominik schlief zwar, aber kaum waren sie wieder zu Hause, fing er wieder an, zu schreien. Iris vermutete, dass er vielleicht seine Nahrung nicht vertragen würde und probierte eine andere. Ohne Erfolg. So ging das bis zum nächsten Morgen. Iris und Michael waren beide übermüdet und Michael war sehr gereizt durch den Schlafentzug. | |||
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