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Als die beiden wieder alleine waren, wunderte sich Michael, daß Iris für Frau Dr. Voss arbeiten wollte. Doch diese antwortete: „EINER muß doch dafür sorgen, daß die Familie nicht verhungert!“ Michael mußte lachen und erklärte Iris, daß Frau Dr. Voss doch auf Honorarbasis arbeiten würde und daß die Praxis auch noch nach Abzug des Honorars genügend abwerfen würde. Sofort war Iris alarmiert und hatte Angst, daß Michael sich bald zur Ruhe setzen würde. Aber er beruhigte sie und meinte, er wäre jetzt nur noch für Dominik und den Haushalt da. Iris war fassungslos, konnte aber nichts dagegen tun. | Als die beiden wieder alleine waren, wunderte sich Michael, daß Iris für Frau Dr. Voss arbeiten wollte. Doch diese antwortete: „EINER muß doch dafür sorgen, daß die Familie nicht verhungert!“ Michael mußte lachen und erklärte Iris, daß Frau Dr. Voss doch auf Honorarbasis arbeiten würde und daß die Praxis auch noch nach Abzug des Honorars genügend abwerfen würde. Sofort war Iris alarmiert und hatte Angst, daß Michael sich bald zur Ruhe setzen würde. Aber er beruhigte sie und meinte, er wäre jetzt nur noch für Dominik und den Haushalt da. Iris war fassungslos, konnte aber nichts dagegen tun. | ||
<span style="color: blue">'''Ein neues Leben'''</span> | |||
Während Dr. Vos s nun tatsächlich Michaels Praxis übernahm und die arme Iris völlig gehetzt von der Arbeit bei ihr war, stürzte sich Michael mit vollem Elan in den Haushalt. Er las sogar Erziehungsratgeber und hatte dann für Dominik extra einen Plan erstellt. | |||
Völlig erschöpft kam Iris von der Arbeit in der Praxis nach Hause und freute sich, daß ihr Mann sogar extra für sie einen falschen Hasen gekocht hatte. Iris erzählte ihm, daß Frau Dr. Voss sie ganz schön auf Trab halten würde. Aber Michael hatte nur Augen und Ohren für Dominiks Erziehung. Er erzählte seiner Frau, daß er gerade gelesen hatte, daß sich zwischen dem zweiten und neunten Lebensmonat die Weichen für das weitere Leben beim Kind stellen würden. Daher hatte er auch ein richtiges Programm ausgearbeitet. Zuerst einmal müßte Dominik 15 Minuten klassische Musik hören, um seine Musikalität zu fördern. Anschließend brauchte er einen Spaziergang im Park. Nachdem er vorher klassische Musik gehört hatte, würde es dem Kleinen auch nicht mehr schwerfallen, die Stimmen der Vögel genauer wahrzunehmen. Michael war richtig stolz darauf, was er da ausgearbeitet hatte, doch Iris war nur noch genervt und fix und fertig von der Arbeit. Besonders, weil Michael nun meinte, ihr das mit der Musik demonstrieren zu müssen, indem er sie ziemlich laut stellte. Iris wollte einfach nur ihre Ruhe. | |||
Im Park begegnete Michael Patrick Graf, der sich noch einmal für die Sache mit der kleinen Sophia entschuldigte. Doch Michael meinte, Dominik würde für alles entschädigen. Er war hin und weg von seinem Sohn und versuchte auch Patrick für ihn zu begeistern. „Sehen Sie dieser nachdenkliche Blick! Ich glaube, er wird einmal ein Philiosoph!“ Patrick meinte, das hätten Michael und Iris auch mal verdient, nach allem, was sie in der letzten Zeit durchgemacht hatten. Um aber die beiden mal auf andere Gedanken zu bringen, lud Patrick Iris und Michael zu einer Buchpräsentation im „Fasan“ ein, bei dem Frau Meyer-Hiemer ihr neuestes Buch vorstellen würde. | |||
Michael würde natürlich gerne kommen, aber er machte Patrick auch klar, daß, seit sie Dominik hatten, tanzen, Kino und ausgehen einmal gewesen war, denn der kleine Prinz hatte ihr Leben von Grund auf völlig umgekrempelt. Dennoch versprach er, es sich zu überlegen und mit Iris darüber zu reden. | |||
Diese merkte schnell, daß ihr Mann sich ein wenig ZU sehr in die Arbeit stürzte und daß er oftmals damit und mit seinem neu erwachten Ordnungsfimmel und seinem Hang zur Perfektion übertrieb. So kam er völlig abgehetzt vom Park nach Hause und meinte, sie müßten sich ganz schön beeilen und zog Dominik im Eilverfahren aus. Iris dachte schon, wunders was los war und vermutete etwas Schlimmes, doch Michael meinte nur, sie wären 4 Minuten zu spät nach Hause gekommen. Und eine Verzögerung bei der Nahrungsaufnahme könnte später schwere psyschische Schäden mit sich bringen. Iris konnte darüber nur den Kopf schütteln. Auch als er meinte, daß nun ihre Schuhe links im Schuhschrank seien und seine rechts. Er rechtfertigte es damit, daß Dominik ein verläßliches System bräuchte. Allerdings nannte Iris dies eher eine krankhafte Ordnung. | |||
Ebenso entsetzt war sie, als Michael keinen Babysitter für den Literaturabend besorgt hatte und Dominik mit in den „Fasan“ nehmen wollte. Er meinte, lautes Sprechen würde bei Babies als beruhigend empfunden und wollte ihn für die Zeit in ein Tragetuch legen. Wie hatte sich Michael nur verändert. Auch wenn es ja lobenswert für Iris war, wenn ihr Mann sich so bemühte, aber was Michael da abzog, grenzte schon an Pedanterie. | |||
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