Michael Gundlach (ausführlich): Unterschied zwischen den Versionen

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Nun konnte sich Michael voll und ganz auf den Haushalt konzentrieren, während Iris weiterhin bei Dr. Voss als Sprechstundenhilfe arbeitete. Er nutzte die Zeit aus, um ausgedehnte Spaziergänge im Park mit Dominik zu machen. Bei der Gelegenheit lernte er Ute Kessler kennen, ebenfalls eine junge Mutter, die eine kleine Tochter hatte und deren Mann in Italien war. Auch sie ging jeden Tag mit dem Kinderwagen im Park spazieren und setzte sich auf die kleine Bank am See.  
Nun konnte sich Michael voll und ganz auf den Haushalt konzentrieren, während Iris weiterhin bei Dr. Voss als Sprechstundenhilfe arbeitete. Er nutzte die Zeit aus, um ausgedehnte Spaziergänge im Park mit Dominik zu machen. Bei der Gelegenheit lernte er Ute Kessler kennen, ebenfalls eine junge Mutter, die eine kleine Tochter hatte und deren Mann in Italien war. Auch sie ging jeden Tag mit dem Kinderwagen im Park spazieren und setzte sich auf die kleine Bank am See.  


Michael und sie kamen so ins Gespräch und freundeten sich sogar an. Ute gab Michael sehr viele wertvolle Tipps. Für die Erziehung, genauso wie für den Haushalt. Sie hatte sich ein wenig in Michael verguckt und wollte ihm sogar Italienisch-Unterricht geben, wozu Michael allerdings nicht Nein sagte. Er bemerkte nicht, daß sie sich zunehmends an ihn heranmachte und daß der kleine Kuss im Park, den sie Michael ganz sanft auf die Wange gegeben hatte, für sie mehr Bedeutung hatte, als Michael auch nur ahnte. Er unterhielt sich gerne mit ihr, da sie beide so Einiges gemeinsam hatten: Kinder und Haushalt. Für ihn steckte nicht mehr dahinter als das Austauschen gemeinsamer Erfahrungen. Es war eine reine Spielplatzbekanntschaft, wie er seiner Frau erklärte.  
Michael und sie kamen so ins Gespräch und freundeten sich sogar an. Ute gab Michael sehr viele wertvolle Tipps. Für die Kindererziehung, genauso wie für den Haushalt. Sie war ganz hin und weg, daß Michael der einzige Vater mit Kind im Park war und daß er für sein Kind sogar seinen Beruf aufgegeben hatte. Es faszinierte sie, daß er auch noch jeden Tag kochte, was sie nie gedacht hätte. So Etwas fand man doch wirklich selten. Auch Michael meinte, er wäre selbst überrascht, wie wenig ihm die Arbeit doch fehlte. Frau Kessler meinte, IHR Mann wäre zur Zeit in Italien und würde niemals so etwas machen für die Familie.
 
Sie erzählte ihm, daß sie frei beruflich arbeiten würde: Als Übersetzerin für italienische Literatur-Romane. Zur Zeit arbeitete sie an der Fortsetzung des Romans: „Senatorenwahn“ von Caletti. Den Namen hatte Michael schon einmal gehört, doch las er zur Zeit nur Bücher über Kindererziehung.
 
Ute hatte sich ein wenig in Michael verguckt und wollte ihm sogar Italienisch-Unterricht geben, wozu Michael allerdings nicht Nein sagte. Er bemerkte nicht, daß sie sich zunehmends an ihn heranmachte und daß der kleine Kuss im Park, den sie Michael ganz sanft auf die Wange gegeben hatte, für sie mehr Bedeutung hatte, als Michael auch nur ahnte. Michael war der Schlüssel heruntergefallen und Ute duzte ihn einfach. Michael, offen und freundlich wie er nun einmal war, bot ihr an, gleich beim Du zu bleiben. Und da sie kein Champagner hatten, gab Ute ihm einfach einen Kuss, bei dem Michael sich ein wenig überrumpelt fühlte. Er genoss es, aber mehr war da von seiner Seite her wirklich nicht.
Er unterhielt sich gerne mit ihr, da sie beide so Einiges gemeinsam hatten: Kinder und Haushalt. Für ihn steckte nicht mehr dahinter als das Austauschen gemeinsamer Erfahrungen. Es war eine reine Spielplatzbekanntschaft, wie er auch seiner Frau erklärte.  
 
Iris wurde allerdings immer genervter , wenn Michael von Frau Kesslers „tollen“ Tipps erzählte. Er wollte immer mehr von ihnen anwenden und spielte sogar mit dem Gedanken, Dominik zweisprachig aufwachsen lassen. Er fand es sehr faszinierend und wollte in Zukunft mit Dominik Italienisch reden. Und als Michael den Fußboden mit Essig eingerieben hatte, stank es so sehr, daß Iris genervt das Fenster aufriss. Doch Michael meinte, es wäre auf jeden Fall besser, als die ganzen chemischen Teppichreiniger. Bald war bei ihr das Maß voll. Aber das war noch längst nicht alles.
 
Als sie am Abend nach Hause kam, erzählte Michael nicht mehr von Frau Kessler, sondern von Ute. Iris schäumte vor Eifersucht, aber Michael bemerkte es natürlich nicht. Er stand wie so oft wieder mal auf dem Schlauch und erzählte Iris, daß man sich mit Ute prima unterhalten konnte. Nicht nur über Babypuder und Windeln.
 
Er hatte von Ute ein ganz tolles Rezept bekommen und hatte Basilikum auf die Klöße getan, was laut Ute dem Ganzen doch eine besondere Note verleihen sollte. Das war jedoch „SO“ toll, daß das ganze Essen total versalzen war. Iris zog Michael damit auf, daß, wenn Männer das Essen versalzen würden, sie verliebt waren. Sie versuchte, sich ihrem Mann wieder zu nähern und mit ihm zu kuscheln und meinte, da gäbe es sicher noch so Einiges, was Verliebte miteinander machen würden. Doch Michael hatte dafür keinen Kopf. Er mußte noch zum Schuster und ließ Iris einfach stehen.
 
Am nächsten Tag war es Zeit, daß die Wohnung einmal geputzt würde und dafür hatte sich Michael extra in Putzklamotten geschwungen. Er trug sogar ein Baseballcap und eine Schürze. Was man Michael normalerweise nie zutrauen würde. Aber, da ihn eh keiner sah, war es ihm egal.
 
Gerade als er den Wohnzimmertisch polieren wollte, klingelte es an der Tür und er war doch ziemlich erstaunt, als Ute plötzlich vor der Tür stand. Sie meinte, sie wäre zufällig vorbeigekommen, als sie ihre Bücher abholen wollte und hatte dann das Praxisschild unten gelesen. Sie hatte ihm sogar das Italienisch-Buch mitgebracht und meinte, eigentlich müßte sie ihm ja eine Widmung reinschreiben: „Für meinen Spielkameraden Michael!“ Während sie das sagte, fuhr sie mit ihrer Hand über seine Lippen. Auch Michael fühlte sich in dem Moment zu ihr hingezogen. Doch als sie ihn wieder küssen wollte, machte er einen Rückzieher und meinte, er wäre glücklich verheiratet. Ute war sehr enttäuscht. Immer wenn ihr ein Mann gefallen würde, wäre er in festen Händen. Sie fragte sich ernsthaft, was sie denn immer falschmachen würde. Doch Michael meinte nur: „Darauf erwartest Du doch nicht wirklich eine Antwort?“ Ihr wäre es egal gewesen, denn sie war schließlich auch verheiratet. Aber das störte sie nicht wirklich. Aber was sollte sie tun, wenn Michael nicht wollte? Sie meinte, er würde einer Frau ganz schön den Kopf verdrehen, doch Michael antwortete, das wäre ganz sicher nicht seine Absicht gewesen. Schließlich kam sie zu dem Schluss, daß es besser war, wenn sie es vergessen würden. Aber sie blieben trotzdem Freunde und würden sich sicher später im Park wiedersehen.
 
Genau in dem Moment stand aber Iris in der Tür und war gar nicht begeistert davon, was dort gerade vor ihren Augen ablief. Denn der Kuss sah nicht gerade so aus, als wäre er ein harmloser freundschaftlicher Abschiedskuss gewesen. Hastig verabschiedete sich Ute noch und verschwand. Kaum war sie zur Tür raus, ließ Iris ihrer Eifersucht freien Lauf. Es war schwer für Michael, sich zu rechtfertigen. Denn Iris merkte, daß da was nicht stimmte. Ihr Mann konnte ihr ja viel erzählen, daß da nichts lief. Außerdem war Verheiratet sein ja kein Grund. Man merkte doch, daß Frau Kessler hinter ihm her war. Außerdem würde es den ganzen Tag nur Ute vorn und Ute hinten heißen. Iris war so sauer, daß sie ihre Wut sogar an Frau Dr. Voss ausließ, die kurz darauf anrief. Michael war entsetzt, wie seine Frau so mit ihr reden konnte. Aber Iris war noch längst nicht fertig.
 
Sie redete mit Michael nun Klartext und verlangte selbst, ihren Sohn öfters sehen zu können. Michael würde ihr Dominik noch ganz entfremden. Iris konnte den Kleinen nicht mal mehr auf den Arm nehmen, ohne daß er ihr ihn wieder wegnahm. Das mußte anders werden und so hatte Iris beschlossen, ebenso zu streiken. Was Michael konnte, konnte sie schon lange. Sie hatte sich so in Rage geredet, daß sie Michael sogar vorwarf, daß er den Hausmann nur spielen würde, um zu verstecken, daß er kniff. Auch, wenn Michael sich rechtfertigte und meinte, das könnte man gar nicht miteinander vergleichen, weil er nicht mehr praktizierte aus Verantwortungsgefühl seinen Patienten gegenüber, ließ Iris das nicht durchgehen. Sie stellte Michael vor vollendete Tatsachen und meinte, in Zukunft würden ihre beiden Jobs geteilt und sie würde sich wieder mehr um ihr Kind kümmern. Es war beschlossene Sache und Michael merkte, daß er nicht mehr dagegen ankam und sich wohl fügen mußte. Ob er wollte oder nicht.
 


Iris wurde allerdings immer genervter , wenn Michael von Frau Kesslers „tollen“ Tipps erzählte. Er wollte immer mehr von ihnen anwenden und spielte sogar mit dem Gedanken,  Dominik zweisprachig aufwachsen lassen. Und als Michael Essig auf den Fußboden gemacht hatte, stank es so sehr, daß Iris genervt das Fenster aufriss. Bald war bei ihr das Maß voll. Aber das war noch längst nicht alles.


Als  sie am Abend nach Hause kam, erzählte Michael nicht mehr von Frau Kessler, sondern von Ute. Iris schäumte vor Eifersucht, aber Michael bemerkte es natürlich nicht. Er stand wie so oft wieder mal auf dem Schlauch. Er hatte von Ute ein ganz tolles Rezept bekommen. Es war jedoch „SO“ toll, daß das ganze Essen total versalzen war. Wütend verließ Iris die Wohnung.






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